Auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Fußball-Club? Wird diese Frage eindeutig bejaht, kann der jetzige Zweitligist FC St. Pauli die richtige Adresse sein. Ob Vereinshintergrund, Fans und das gesamte Umfeld - dieser Verein verfügt über einen ausgesprochen eigenen Flair. Woraus resultiert die besondere Atmosphäre, die dem Hamburger Verein oftmals nachgesagt wird? Warum das der Fall ist, wird im nachfolgenden Artikel näher beleuchtet.

Der FC St. Pauli - Überblick und Hintergründe

Am 15. Mai 1910 war es soweit - die Farben Braun und Weiß wurden offiziell zu Vereinsfarben des FC St. Pauli erkoren. Es ist das Gründungsdatum des Vereins auf dem Hamburger Heiligengeistfeld. Dort befindet sich die Spielstätte des Vereins, das Millerntor-Stadion mit rund 29.500 Zuschauer-Plätzen. 2009 wurde die Südkurve aufwändig modernisiert und mit einem Neubau versehen. Das Stadion befindet sich in unmittelbarer Lage zur weltbekannten Reeperbahn. Daraus leitet sich die Bezeichnung Kiezkicker ab, mit welcher der FC St. Pauli oftmals in Verbindung gebracht wird. Im runden Vereinsemblem ist der Schriftzug FC St. Pauli 1910 zu sehen; in der Mitte befindet sich (eine leicht abgewandelte Form) vom Hamburger Stadtwappen. Der Hintergrund: Der FC St. Pauli entstand aus dem Hamburg St. Pauli Turnverein, der dieses Landeswappen im Vereinsemblem verwendet hat.

Zuschauer, Fans & Co. - weshalb ist der FC St. Pauli ein besonderer Verein?

Der FC St. Pauli ist ein Verein, wo es nicht ausschließlich im fußballerischen Bereich viele Auf`s und Ab`s gibt; das Gleiche gilt für die wirtschaftliche Seite. Was konstant bleibt, ist die Treue und Hingabe seiner Fans. Die Fankultur vom FC St. Pauli ist legendär - die Fans halten zu ihrem Verein. Ein großer Teil der Fanszene ist im politisch linken Umfeld aktiv, die sich mit aus der früheren Hausbesetzer- und Alternativen-Szene rekrutierten. Die offizielle Fanflagge ist eine Totenkopfflagge, wie sie früher von Piraten benutzt wurde.

Von großer Bedeutung ist für den Verein das sogenannte Lokalderby - das heißt, die Begegnung zwischen St. Pauli und dem innerstädtischen Rivalen Hamburger Sportverein (HSV). Zwischen den Vereinen herrscht seit langem eine Rivalität, weil Teile der Anhänger vom HSV dem politisch rechtsgerichteten Lager zugeschrieben werden.

Große Erfolge, wichtige Ereignisse des Vereins

Einige bemerkenswerte Erfolge des FC St. Pauli in kurzer Übersicht:

• Aufstieg in die 2. Bundesliga: 1984, 1986 und 2007
• Aufstieg in die 1. Bundesliga: 1977, 1988, 1995, 2001 sowie 2010
• 1989: St. Pauli befindet sich auf dem 10. Platz in der Abschluss-Tabelle der Fußball-Bundesliga-Saison 1988/89. Bislang höchste Platzierung zum Saisonende, seit Gründung der Bundesliga.
• 1995: Tabellenführer der Bundesliga - nach dem ersten Spieltag in der neuen Saison (mit einem 4:2 Heimsieg gegen den TSV 1860 München).
• 2002: Dem Tabellenletzten St. Pauli gelang der 2:1 Heimsieg gegen den FC Bayern München. Dieses Ereignis prägt den prägnanten Begriff vom "Weltpokalsiegerbesieger".
• Bundesligasaison 2010/11: Vor Saisonbeginn konnte der ehemalige Nationalspieler Gerald Asamoah verpflichtet werden und St. Pauli startete mit einem Auswärtssieg beim SC Freiburg (3:1). Im September 2010 fand seit acht Jahren erneut das Hamburger Stadtderby statt. Beim Hinspiel im Millerntor-Stadion trennte man sich 1:1 gegen den HSV. Beim Rückspiel im Volksparkstadion überraschten die Paulianer mit einem 1:0 Endstand; den Asamoah mit einem Kopfball nach ausgeführter Ecke in der 59. Spielminute erzielte! Ein Novum - das war der erste Sieg im Hamburger Stadtderby seit 1977! Nach Ende der Hinrunde stand der Verein auf Platz 15. Zum Saisonende wurde St. Pauli Tabellenletzter - und stieg ab.
• 2011: Ein zusätzliches Ereignis ging in die Vereinsgeschichte ein - die 1:8 Heimniederlage gegen den FC Bayern München. Das war für St. Pauli`s Historie die höchste Heimniederlage in der Bundesliga.
• Saison 2021/22: Belegung vom 5. Tabellenplatz.

Der FC St. Pauli - ein Fußball-Club mit Herz

Somit wird deutlich dass man es, sobald der Name FC St. Pauli fällt, mit einem ungewöhnlichen Fußball-Club zu tun hat, dessen Geschichte eng mit dem gleichnamigen Stadtteil in Verbindung steht.

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